DAS ENTHÜLLUNGSBUCH
Die Akte Scientology
Die geheimen Dokumente der Bundesregierung
Der skandalöse Hintergrund der Kontroverse um Scientology in Deutschland
Das vorliegende Buch leuchtet hinter die Kulisse der Kontroverse um Scientology in Deutschland. Autor ist der Soziologe Dr. Peter Schulte, welcher jahrelang Fakten zur jahrzehntelangen Diskussion um Scientology recherchierte. Schulte selbst war 12 Jahre lang Sektenbeauftragter des Landes Tirol und ist mit der Materie vertraut. Er kennt die Szene in- und auswendig und kennt die Politik und Strategien der „Sektenbekämpfer“ und deren Helfershelfer. Auch diese kommen in diesem Buch nicht zu kurz.
Wer in dieser Hinsicht Ursachenforschung betreibt, taucht ein in eine Welt voller Widersprüche und Ungereimtheiten, in ein System militanter Sektenbekämpfer und deren Helfershelfer, in eine Welt von Halbwahrheiten und Intrigen. Nichts erscheint den Deutschen wichtiger als den Mythos rund um Scientology aufrechtzuerhalten, denn Mythen beflügeln bekanntlich die Fantasie. Was berührt die Menschen mehr als ein Aussteigerschicksal vor laufender Kamera?
Angetrieben von dem ursprünglich vor allem durch die Amtskirchen befeuerten Kampf gegen „Sekten“, beteiligten sich seit Beginn der 1990 Jahre zahlreiche Regierungsstellen an einer massiven Kampagne zur gesellschaftlichen Ausgrenzung von Scientology, u.a. in Form einer geheimdienstlichen Beobachtung durch den Verfassungsschutz samt wiederholten Bemühungen der Infiltration. Gerechtfertigt wurden die verfassungs-rechtlich fragwürdigen Eingriffe in die Religions- und Glaubensfreiheit mit der angeblichen Gefahr einer Unterwanderung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Doch wo blieben die Beweise?
„Das in der Öffentlichkeit gezeichnete negative Bild über Scientology ist ein Produkt gezielter Desinformationskampagnen von Amtskirchen, Politik und Verfassungsschutzbehörden. Letztere haben in 20 Jahren keine verfassungs-feindlichen Aktivitäten bei Scientology gefunden und gaukeln trotzdem den Bürgern ein angebliches Gefährdungspotenzial von Scientology vor, das offenbar allein der Ausgrenzung dient“, lautet das Fazit des Autors.
Letztlich deckt dieses Buch einen jahrelangen, unverfrorenen Skandal grösseren Ausmasses auf. Bestätigt wird dies durch bisher vertraulich gehaltene Unterlagen der Bundesregierung, die erst nach jahrelangen Gerichtsverfahren zugänglich wurden und zum ersten Mal öffentlich gemacht werden.
Anhand dieser Dokumente lässt sich eindrucksvoll zeigen, wie sich der Staat für die Interessen der Amtskirchen, ihrer Sektenbeauftragten und ihrer Anhänger hat instrumentalisieren lassen. Die Fakten, auf die er sich bezieht, sind vage und spekulativ, aber stark in ihrer Aussenwirkung: Wer gegen eine „Sekte“ kämpft, die die „Weltherrschaft“ anstrebt und die „deutsche Wirtschaft und Gesellschaft unterwandern“ will, dem ist Applaus gewiss – egal, ob es stimmt oder nicht. Und es gilt zu klären, wer die Urheber und Helfershelfer dieses Feindbildes sind und was ihre Motive sind. Zu welchem Ergebnis kommen wissenschaftliche Untersuchungen? Welche Antworten geben Forscher auf die Frage nach der Gefährlichkeit von Scientology und der generellen Generierung von Feindbildern? Ist das ein deutsches Phänomen?
Beispielsweise musste das Bundeskriminalamt jahrelang Daten über Scientology sammeln, deren entlastende Berichte aber unter Verschluss bleiben sollten. Auf mehr als 250 Seiten und mit zahlreichen Originaldokumenten, die bisher geheim gehalten wurden, zeigt Schulte die ganze Komplexität gezielter Sektenhysterie auf.
Die Unterlagen belegen über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren eindeutig, dass massgebliche Stellen bei Polizei und Strafverfolgungsbehörden von Anfang an Entwarnung gaben. Ihren Erkenntnissen nach lag nicht einmal ein Anfangsverdacht für strafrechtliche Ermittlungen vor und verfassungswidrige Aktivitäten hat man auch seit 1997 nicht feststellen können, als die Überwachung begann. Dennoch wurden die Behörden auf Weisung der Politik jahrelang zum Weitermachen angehalten – mit dem offenbar beabsichtigten Effekt, dass der Generalverdacht gegen Scientologen wegen ihrer angeblichen Gefährlichkeit öffentlichkeitswirksam lebendig gehalten werden sollte.
Eines von vielen Beispielen:
Um den aktuellen Stand der tatsächlichen «Bedrohungslage» durch die Scientology Kirche in Deutschland zu eruieren, führte das Bundeskriminalamt eine „aktuelle Abfrage“ zu den Aktivitäten von Scientology bei allen Landeskriminalämtern für den Zeitraum 1996 bis 2007 durch. Die Ergebnisse sind eindeutig:
Alle angefragten Bundesländer meldeten Fehlanzeige.
Zusammenfassend kommt das BKA zu folgenden Ergebnissen: (1) Es wurden keine staatsschutzrelevanten Ermittlungsverfahren gegen die Scientology-Kirche oder ihre Mitglieder/ Anhänger durchgeführt. (2) Die von Scientology durchgeführten öffentlichen Aktionen wurden ordnungsgemäss angemeldet und durchgeführt. (3) Die durch den Sondermeldedienst seit 1997 gewonnenen Erkenntnisse reichen nicht aus, eine mögliche Verfassungswidrigkeit der Scientology-Kirche zu begründen. Daher wird vorgeschlagen, „den polizeilichen ‘Sondermeldedienst zu Straftaten der Scientology Organisation‘ einzustellen, da die durch ihn gewonnenen Erkenntnisse nicht dazu geführt haben, ein strafbares Verhalten der ‚Scientology Church‘ insgesamt festzustellen.“
Ein Jahr später schlug das Bundeskriminalamt Wiesbaden erneut vor, den polizeilichen Sondermeldedienst zu Straftaten der Scientology-Organisation einzustellen, „da die bisherigen Erkenntnisse keinen Verdacht auf verfassungswidriges Verhalten der ‚Scientology Church‘ begründen“.
Das Buch geht auch auf die Geschichte von Scientology in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Im Detail – und mit Dokumenten belegt – zeigt es zusätzlich auf die skandalöse Rolle der deutschen Psychiatrie hin, die mit Vertretern von Behörden und Sektenbeauftragten der Amtskirchen bereits seit etwa Mitte der 1970er und bis in die 00er Jahre in eine regelrechte Verschwörung gegen Scientology verwickelt war.
Zum Abschluss stellt der Autor wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Scientology vor und verweist auf Ergebnisse seiner eigenen Umfrage bei Sektenberatungsstellen und Behörden.